2. Die Gndung der Landwirtschaftsschule Kaltenkirchen

Am 13.11.1919 stellte die Gemeinde Kaltenkirchen durch den Bürgermeister Ernst Schümann den Antrag, der Kreis möge in Kaltenkirchen eine Landwirtschaftsschule einrichten.
Im Frühjahr 1920 beantragte auch die Stadt Bad Bramstedt, unterstützt vom Landw. Verein Bad Bramstedt, eine Landwirtschaftsschule für Bad Bramstedt als besseren Standort.
Am 18.5. 1920 entschied sich der Kreistag mehrheitlich für Kaltenkirchen als zweiten Schulstandort.
Langhinrichs, Bad Bramstedt und Ohrt, Hagen fanden für Bramstedt keine Mehrheit.
Als Dr. Schäfer am 1.10.1920 zum Direktor der Landwi.rtschaftsschule ernannt wurde, waren keine Unterrichtsräume vorhanden.
Auch die Kaltenkirchener Landwirtschaftsschule begann ihren Unterricht in einer Gastwirtschaft. Ein Jahr lang behalf man sich im großen Saal des Gasthofes "Stadt Altona".

 

Dem Kaltenkirchener Kuratorium gehörten an:
Landrat Dr. Ilsemann
Ströh, Kaltenkirchen
Brömmer, Kisdorf
Wrage, Itzstedt
Dr.Schäfer, Direktor

Ab 1921 übernahm die Landwirtschaftskammer die Trägerschaft der meisten Landwirtschaftsschulen in der Provinz.
1922 verbesserte sie das Unterrichtsangebot für höhere Ansprüche im Bereich zwischen Landwirtschaftsschule und Universität, indem der Kammervorstand die Eröffnung der Höheren Landbauschule in Schleswig beschloß.
Nach dem neu vereinbarten Kuratoriumsvertrag zwischen dem Kreis Segeberg undder Landwirtschaftskammer wurden die Lehrkräfte beider Landwirtschaftsschulen Kammerbedienstete und der Kreis zeichnete für die Raumbeschaffung verantwortlich. Die Kammer ist noch heute(1986) Träger der Landwirtschaftsschulen. Sie wurde durch die Zeit des Reichsnährstandes unterbrochen. Die Trägerschaft der Landwirtschaftsschulen während der NS-Zeit wurde rechtlich nie geklärt, obwohl Landrat von Mohl (Segeberg) und Landrat Alnor (Eckernförde) noch in den Kriegsjahren eine Klärung anstrebten.

1. Hans Caspar Graf zu Rantzau, Breitenburg Präsident der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein von 1914 - 1928 und von 1931 - 1933

 

2. Dr. jur. Ualdemar von Mohl
Landrat von 1932 - 1945


3. Dr. jur. Walter Alnor
Landrat von 1950 - 1959

Ab 1921 wurden die Kammerdelegierten nicht mehr von den Kreistagen, sondern unmittelbar von den Grundbesitzern gewählt.
Der Kammerdirektor strebte Abteilungen der Kammer in den Kreisen an. Mit diesem Plan konnte er sich nicht durchsetzen.
Aber die von ihm als notwendig erkannte "Präsenz vor Ort" gelang durch die Eingliederung der Landwirtschaftsschulen.
Sie wurden und sind heute noch der Unterbau der Landwirtschaftskammer auf Kreisebene, gemeinsam mit den Landwirtschaftlichen Ausschüssen, repräsentiert durch den Kreisbauernvorsteher.
Bildnachweise: 1)Tyge Thyssen "Bauer u.Standesvertretung, Wachholtz-Verlag, Neumünster 2) + 3) Heimatkundliches Jahrbuch für den Kreis Segeberg 1967