4 Erste Linux-Schritte

Die Software im Fernseher basiert auf dem Betriebssystem „Linux“. „Linux“ gehört zur Gruppe der „Unix“-Betriebssysteme und wurde von dem Finnen Linus Thorwald entwickelt (daher auch der Name).

Das Logo von „Linux“ ist der Pinguin, der auch beim Booten erscheint. Ansonsten werkelt es still im Hintergrund und ist beim regulären Fernsehbetrieb nicht zu sehen.

4.1 Befehle

Wichtige Befehle:

q = Quit für Ende, beliebige andere Taste zum Blättern.
clear = Bildschirmwiedergabe löschen
date =  Uhrzeit anzeigen
date 11051324 = Datum und Uhr 5. 11. 12:34 Uhr
Die Uhrzeit (Sommer/Winterzeit) muß man nach dem Start des Rechners mit "F2" oder "del" über das Setup" manuell einstellen.
Linvdr holt die Uhrzeit, wie in einer Anleitung beschrieben, nicht automatisch von ARD.
date --help =  Programmbeschreibung anzeigen
Man kann bei "date --help" mit den Tasten "Shift" und "Bild▲" nach oben bzw. mit "Shift" und "Bild ▼" nach unten blättern.
Strg-C = beendet grundsätzlich die Ausführung eines Programmes unter Linux

 

Konsolen

Zum Eingeben von Befehlen unter „Linux“, muss man nach dem Start auf eine der „Linux“-Konsolen wechseln. Es gibt mehrere dieser Konsolen und man schaltet sie ein, indem man Alt-F1, Alt-F2, Alt-F3 usw. drückt. „Linux“ ist ein sogenanntes Multiprozess- und Multiuser-Betriebssystem. Es erlaubt die gleichzeitige Ausführung mehrerer Prozesse und die gleichzeitige Verwendung durch mehrere Benutzer. Das letztere ist nicht so wichtig (für einen Fernseher), das erstere schon. „Linux“ erlaubt es, gleichzeitig etwas aufzuzeichnen, ein Spiel zu spielen und das Fernsehbild darzustellen. (Windows kann diese Dinge auch, nur ist „Linux“ deutlich früher entstanden, war seiner Zeit also voraus).

 

Anmelden

Zum Anmelden muss man einen eingerichteten Benutzer und sein Passwort verwenden. In der Konsole wird unter „linvdr login:“ „root“ und als Passwort „linvdr“ eingegeben. „Root“ ist der Meister unter den „Linux“-Benutzern, der das Recht hat, privilegierte Aktionen auszuführen (wie z.B. Ausschalten oder Neustarten).
Ein weiterer Benutzer ist „linvdr“ (ebenfalls mit Passwort „linvdr“), der mit etwas weniger Rechten ausgestattet ist.

 

who

Um zu sehen, wer z.Z. angemeldet ist, kann man in einer Konsole den Befehl „who“ (zu Deutsch „wer“) absetzen. Mit „who am i“ (zu Deutsch „wer bin ich“) erfährt man, als welcher Benutzer man selbst aktiv ist.

 

ls

 

„ls“ steht für „list“ und zeigt alle Dateien im aktuellen Verzeichnis an.
Mit ls Verzeichnis kann man alle Dateien in einem Verzeichnis anzeigen (auch wenn es nicht das aktuelle Verzeichnis ist, siehe auch die nächsten beiden Befehle).
Beispiel: ls /pub/ export zeigt alle Dateien im Verzeichnis /pub/export an.

 

ls -l

Mit ls -l kann man alle Dateien mit ihren Erweiterungen in einem Verzeichnis anzeigen

 

pwd

„pwd“ heißt „print working directory“und zeigt das aktuelle Verzeichnis an. Es gibt also Auskunft darüber, in welchem Verzeichnis man sich gerade befindet.

 

cp

 

 

 

 

cp -r

Mit „cp“ (Kurzform von „copy“) kann man Dateien kopieren, dabei gibt es zwei Möglichkeiten
cp Datei1 Datei2 kopiert Datei1 in die zweite um, während
cp Datei1 Verzeichnis die Datei1 in das Verzeichnis1 kopiert.
Beispiele:
cp /pub/export/channelsHH.conf /etc/vdr/channels.conf
kopiert die linke Datei in das Verzeichnis /etc/vdr und nennt sie dort channels.conf.

cp /pub/export/channelsHH.conf /etc/vdr
kopiert die linke Datei mit Originalnamen in das Verzeichnis /etc/vdr.

- r steht hier für Rekursiv: Alle Unterverzeichnisse und die enthaltenen Dateien werden (rekursiv) mitkopiert.

 

mv

Benennt eine Datei um bzw. verschiebt sie (Kurzform von „move“=bewegen).

Beispiele:
mv channelsHH.conf channels.conf benennt die linke Datei in channels.conf um.

mv /pub/export/channelsHH.conf /etc/vdr verschiebt die linke Datei in das Verzeichnis /etc/vdr

 

 

halt

Stoppt Linux und schaltet den Rechner aus (sollte entweder so oder über das Menü des Fernsehers erfolgen).

 

reboot

Started Linux neu (im Problemfall).

 

cat

Gibt eine Datei auf dem Bildschirm aus.
Beispiel: cat /etc/vdr/channels.conf

 

rm

Löscht eine Datei („remove“).
Beispiel: rm /pub/export/channelsHH.conf

 

rm -r

 

Löscht ein Verzeichnis („remove“). mit allen Dateien.
Beispiel: rm -r /video0/Spielfime (Spielfilme = Name vom Verzeichnis)

 
rm /ramdisk/toconvert.txt

Löscht den Export von Dateien und die Exportliste.
Bedient man nach Eingabe von "rm /ra" die Taste <>, erscheint automatisch mdisk/.
Nach Eingabe von "to" und anschließend Taste <> erscheint automatisch convert.txt
 

ping

Erlaubt Netzwerktests mit einem anderen Rechner.
Beispiel: ping 192.168.0.1

 

ps

Zeigt alle Prozesse des Benutzers an, „ps –ef“ zeigt alle Prozesse im System an.

Diese Liste lässt sich jetzt noch beliebig fortführen, um einen Eindruck von der Vielzahl der Befehle zu erhalten, kann man einmal echo $PATH ausführen und anschließend die genannten Verzeichnisse auflisten.
Also, wenn ein echo $PATH als Ausgabe /bin:/usr/bin:/usr/sbin:/usr/local/bin:/sbin ergibt, dann führt man nacheinander aus:
ls /bin
ls /usr/bin
ls /usr/sbin
/usr/local/bin
ls /sbin

/usr/local/bin meldet einen Fehler, weil das Unterverzeichnis local nicht vorhanden ist

4.2 Verzeichnisstruktur

Unter Linux gibt es ein Wurzelverzeichnis. Dieses hat den Namen „/“. Mit „cd /“ kann man zu diesem Verzeichnis wechseln, alle anderen Verzeichnisse liegen direkt oder indirekt unter dem Wurzelverzeichnis.

 

Befindet man sich in einem Verzeichnis z.B. „/etc“, kann man mit cd vdr in das Unterverzeichnis „vdr“ wechseln.
Die Angabe „vdr“ nennt man relativ, weil sie bezogen ist auf den Startpunkt „/etc“.
Mit cd /pub/export kann man aus „/etc“ auch direkt in ein anderes Verzeichnis wechseln.
Die Angabe „/pub/export“ heißt absolut, man erkennt sie am führenden „/“.