Ein Beitrag von Inken Reimers

Nr 63

Name: Jasper Reimers

Daten:

Geb. am: 20.07.1814

in: Fitzbek

Verh. am: 01.10.1841

in: Weddelbrok

mit: Katharina Reimers, geb. Kahlke (Nr 62)

Gest.: am: 09.06.1875

in: Sandhurst (Australien)

Werdegang / Beruf:

Geboren als 4. Sohn des Hufners Claus Reimers und Marie Delfs in Fitzbek.

Heiratet mit 27 Jahren Katharina Kahlke. Es werden 4 Kinder geboren: CHD Reimers 1842, das letzte ist H.J.Detlef 14.8.1853 (stirbt 1921 in Iowa). Jasper Reimers ist Tischler, wohnhaft laut Trauungsurkunde in Sande, einem Ortsteil von Kellinghusen.

Am 10.Juni 1854 schifft er sich mit 40 Jahren in Hamburg auf der „Malvina Vidal“ über NY nach Melbourne, Sidney ein: (Passagierliste)

 

Die „Malvina Vidal“ ist eine für die damalige Zeit typische hölzerne Bark mit drei Großmasten, sie wurde ca 1852 von der RC Rickmers-Werft in Bremerhaven gebaut, sie ist 46mx9mx6m groß, Tonage 959. 1854 läuft sie allerdings unter der Reederei Ross.Vidal & Co, der Kapitän heißt Lachmann. Es schiffen sich 277 Passagier ein, dazu einige Merino-Schafe und 3 Schäferhunde.

Nach fast 4 Monaten, am 5.10.1854 ist Melbourne erreicht. Melbourne hat damals einen Naturhafen, Einwohnerzahl…

The Argus (Melborne,Vic Zeitung 1848-1957)

Ankunft der Malvina Vidal

Am 18.10.1854 segelt die „Malvina Vidal“ weiter nach Sidney, wo sie am 27.10.1854 ihr Endziel erreicht.

Die Bedingungen an Bord können wir uns nur sehr schwer vorstellen.. diese Reise muß aber besonders schlimm gewesen sein, denn schon kurz nach der Ankunft findet sich in der Zeigung „The Argus“ ein Aufruf auf deutsch! an alle Passagiere an einer Klage gegen den Kaptän und die Bedingungen teilzunehmen.

Zeitungsausschnitt „The Argus“, Melbourne 14.10.1854

 

 

Schon ein paar Tage später findet man dann weitere Informationen über den Prozess und den ausgehandelten Vergleich :

Prozess der Passagiere gegen die Reederei der MalvinaVidal (Zeitungsartikel The Argus,Melbourne vom Sa. 28.10.1854)

Warum geht er, nicht mal 1 Jahr nach der Geburt seines jüngsten Kindes, nach Australien???

„In Deutschland ist keine Arbeit zu finden; in Australien fehlt es an Arbeitern. Aus Mangel an Schnittern geht das Getreide zum Theil verloren; die Wolle verdirbt, weil nicht Scheerer genug da sind. - Dort ist der Überfluß an Lebensmitteln so groß, daß sie nicht alle verbraucht werden können. [...] Die Nahrung kann nicht zu den Hungrigen gebracht werden, so laßt die Hungrigen zur Nahrung kommen, den Arbeiter zur Arbeit und zum guten Verdienst.
So schrieb der Deutsche Wilhelm Kirchner 1850 in „Australien und seine Vortheile für Auswanderer“.
Diese Worte wirkten!

In Australien bildeten Deutsche tatsächlich nur einen kleinen Teil der gesamten Einwandererschaft. Etwa 70- bis 80.000 Deutsche immigrierten bis zum Ersten Weltkrieg in die australischen Kolonien, obwohl insgesamt etwa fünf Millionen Deutsche ihre Heimat verließen. Auswanderwilligen Deutsche emigrierten v.a. in das näher liegende Nordamerika, weniger nach Australien.

Deutsche zog es in Australien überwiegend in die Regionen, die jeweils die besten Bedingungen für Einwanderer boten. Anfänglich gingen sehr viele nach Südaustralien, danach wurden New South Wales, Victoria und Tasmanien für deutsche Einwanderer attraktiv. Ab etwa 1860 war Queensland die Einwanderungskolonie für Deutsche in Australien. Westaustralien und das Northern Territory zogen nur wenige deutsche Auswanderer an. Die Aussicht auf schnellen Reichtum ließ die Bevölkerungszahlen Victorias zwischen 1850 und 1860 in die Höhe schnellen, von 77.000 auf 540.000. Der Goldrausch zog in den 1850-ern viele, auch viele Deutsche, auf die Goldfelder - und nicht nur Neu-Einwanderer. Schäfer verließen ihre Herden, Handwerker ihre Werkstätten, Schiffsbesatzungen desertierten mit Hacke und Spaten. In New South Wales führten frühere Goldfunde zu ähnlichen Erscheinungen, wenn auch nicht im selben Umfang. So führte der Goldrausch zu einer erneuten Arbeitskräfteknappheit. Kirchner warb weitere Siedlerfamilien an. Die Hälfte der 4.000, die zwischen 1854 und 1857 Australien erreichten, kam als von ihm geworbene „assisted migrants“.

Ab 1850 kam ein gewichtiger Faktor ins Spiel, der die weitere Entwicklung Australiens bestimmen sollte: Gold. New South Wales und das junge Victoria waren Hauptschauplätze des australischen gold rush. Der Hafen Melbournes platzte förmlich aus allen Nähten, alle Neuankömmlinge unterzubringen wurde zum Problem, denn mit der Aussicht auf schnellen Reichtum strömten zwischen 1851 und 1860 wenigstens 600.000 Auswanderer auf die Goldfelder Australiens, v.a. Briten, aber auch Chinesen, Amerikaner und Kontinentaleuropäer, darunter viele Deutsche.

Auszuwandern war für viele Deutsche im 19.Jahrhundert eine wohlüberlegte Entscheidung, die zumindest Aussicht auf verbesserte Lebensqualität bot. Daheim wurde es schwer, nicht zu verarmen.

Da Jasper Reimers 1875 mit 51 Jahren in Sandhurst verstirbt ist davon auszugehen, das auch er dem Goldrausch folgte. Sandhurst war damals eine Zeltstadt, wie auf dieser Zeichnung von 1857 zu sehen ist.

Goldmines of Bendigo, bis 1891 Sandhurst genannt

Interessant ist noch folgender Zeitungsartikel über einen großen „goldnugget“, gefunden von einem Deutschen namens Reimers…

 

Quellen:

w.wendishheritage.de: Bericht über die Überfahrt HH-NY,Melbourne

w.theshiplist.com

Australien und seine Vortheile für Auswanderer, Kirchner, digitale Bücher google

Hamburger Passagierlisten

w.geologyforinvestors.com

w.bendigohistory.com

zugefügt von Hans Reimers

      

Quelle: http://www.wendishheritage.org.au/articles/the-1854-voyage-to-australia-by-the-malvina-vidal/

Die 1854 Reise nach Australien durch die Malvina Vidal

von Robert Wuchatsch

Die Malvina Vidal brachte mehr als fünfzig Niederlausitzer Wenden nach Australien, von denen sich die meisten in Südaustralien niederließen. Zu den an der Malvina Vidal ankommenden Wenden gehörten die Familien Borrack, Fladrich, Grozeschka, Jarick, Kilo, Kniel, Kolosche, Lawitzka, Lehmann, Marscha, Modra, Noack, Poesch, Proposch, Schultz und Strogo. Die Malvina Vidal verließ Hamburg am 10. Juni 1854, segelte fünf Tage später in die Nordsee und kam am 5. Oktober 1854 in Melbourne an. Laut der offiziellen Passagierliste landeten 254 Deutsche und Wenden in Melbourne, die restlichen Passagiere und Fracht nach New Südwales. Am 12. Oktober 1854 bestiegen die meisten Wenden den Küstendampfer Havilah am Coles 'Wharf und verließen Melbourne nach Adelaide, wo sie vier Tage später ankamen. Am 18. Oktober segelte die Malvina Vidal weiter nach Sydney, wo sie am 27. Oktober 1854 eintraf.

Obwohl die Zeitungen von Melbourne und Sydney die Ankunft der Malvina Vidal berichteten, geben sie wenig Information über die viermonatige Reise des Schiffes nach Australien. Die Zeitungen enthalten wenige Details über die Malvina Vidal. Seine Besitzer waren die Herren Ross, Vidal & Co, der Kapitän war CFWJachtmann, Tonnage 959, die Anzahl der Passagiere 282 usw. Unter den Passagieren und der Fracht befanden sich eine Anzahl deutscher Schäfer, die speziell für die Australian Agricultural Company in New South Wales rekrutiert wurden 26 sächsische Merino-Widder, 26 sächsische Merino-Mutterschafe, zehn Mecklenberger Mutterschafe und drei Hütehunde. Die Malvina Vidal hatte bereits 1853 deutsche Emigranten nach Sydney gebracht.

Die Reise der Malvina Vidal war jedoch nicht so ereignislos, wie die Zeitungsberichte nahelegen. Hamburger Konsularkorrespondenz und deutsche Zeitungen erzählen eine andere Geschichte. Sobald die Passagiere des Schiffes Melbourne erreichten, beklagten sie sich beim Hamburger Konsul F.W. Jansen über die Qualität und Quantität des während der Reise bereitgestellten Essens und Wassers. Aus Recherchen, die seine Verwandten Peggy Müller und Steffen Ritter aus Dresden in Hamburg durchgeführt haben, konnte Robert Wuchatsch die Probleme der Passagiere der Malvina Vidal während ihrer Reise nach Australien im Jahr 1854 zusammentragen. Neben den kürzlich entdeckten Hamburger konsularischen Korrespondenzen und Zeitungen geben auch die Memoiren eines Malvina Vidal-Reisenden namens Goldonkel Koch, die einige Zeit nach seiner Ankunft in Australien verfasst wurden, Einzelheiten über die Schiffsreise von 1854 vor. Obwohl Koch während der Reise meist 16 Todesfälle verzeichnet, bezieht er sich kurz auf die Nahrungs- und Wasserprobleme. Weitere Einzelheiten sind jedoch in Konsul Jansens Brief vom 9. Oktober 1854 enthalten.

Am neunten Oktober 1854 erschien vor mir ... im Konsulatbüro eine Deputation, bestehend aus den Herren J. Robert, Gunther, H. Momson und JHJ Halms, die ein von 230 Passagieren unterzeichnetes Dokument vorlegten und deponierten, gleich 218 Erwachsene, der Malvina Vidal aus Hamburg für diesen Hafen und Sidney. Das Dokument trägt den Titel "Beschwerden gegen die Eigentümer der Malvina Vidal und gegen Augustus Bolten, Schiffsmakler in Hamburg" und enthält hauptsächlich Beschwerden aus Mangel an Erfahrung des Lebens an Bord von Schiffen, von anscheinend vernachlässigendem Verhalten des Doktors + Kochs, und teilweise, wie es scheint, von der Verschlechterung des Zustandes von Naturprodukten (wie frische Kartoffeln, Wasser und Rindfleisch), die jedoch wie aus den Beweisen des Kommandanten und der Passagiere hervorgeht, war von den Regierungskommissaren vor dem Verlassen Hamburgs geprüft worden und soll von ihnen genehmigt worden sein. Das Dokument schließt damit, dass die genannte Deputation mit der Befugnis ausgestattet wird, als Vertreter aller abonnierten Passagiere zu handeln, zu verfolgen, zu kompromittieren, freizulassen usw., so wie sie es für richtig halten. Die Deputation wollte, daß ich Captain Jachtmann vor Beginn der Klage zu einer Besprechung aufsuchen sollte, um zu einer gütlichen Einigung zu gelangen. Kapitän Jachtmann und Herr Fratzcher von der Firma Fratzcher & Leddin, die Schiffsagenten, erschienen ordnungsgemäß und nach einer ruhigen Diskussion aller strittigen Punkte erklärte die besagte Deputation, sie hätten zugestimmt, £ 3 pro Kopf für 218 Erwachsene zu verlangen, die Anzahl der Passagiere, die ihre volle Passage bezahlt haben. Capt. Jachtmann, der sich nicht für berechtigt hielt, eine so große Haftung einzugehen, schlug die Deputation vor, ihren Anspruch auf £ 2 pro Kopf und £ 7/18 / - für Reisekosten in voller Höhe zu reduzieren.   Captain Jachtmann suchte daraufhin eine Privatkonsultation mit seinem Agenten, die sofort in meiner Anwesenheit stattfand, was zur Folge hatte, daß Captain Jachtmann, um die Inhaftierung des Schiffes zu verhindern, seinen Agenten autorisieren würde, diesen Betrag im Namen der Besitzer. Die Deputation wurde mit dieser Resolution vertraut gemacht und der folgende Kompromiss unterschrieben. Einverstanden zwischen Kapitän Jachtmann und seinem Agenten des einen Teils und der Deputation der Passagiere des Malvina Vidal des anderen Teils sollen die vierhundertdreiundvierzig Pfund und 18 Schilling von den Agenten Fratzcher und Leddin mit Rev. hinterlegt werden. M.Goethe ... jeden Betrag, der am 9. Januar 1855 nicht beansprucht wurde, um an die Herren Fratzcher & Leddin zurückgezahlt zu werden. Nach Beendigung des vorhergehenden Kompromisses drückte die genannte Deputation dem Kapitän als Privatperson ihre Befriedigung über sein Benehmen und ihren aufrichtigen Dank für seine Bemühungen auf dem Wege aus, um die beklagten Übel so weit wie möglich zu mildern. In einem anderen Brief, der zwei Tage später an die Agenten Fratzcher & Leddin geschrieben wurde, erklärte Konsul Jansen, obwohl er die meisten der Klagen für "ziemlich lächerlich" hielt und nur von Personen gemacht werden kann, die mit einem Leben auf dem Ozean völlig unerfahren sind. er gestand, daß die Vorwürfe über die Versorgung in Hamburg, die Untersuchung dieser Geschäfte und die Verpflichtung des Arztes und Kochs am schwersten seien.   Als Konsul Jansens Bericht in Hamburg eintraf, verteidigte sich die Reederei Ross, Vidal & Co energisch. Ein Artikel in den Hamburger Nachrichten unterstützte die Position der Reederei und wies die Vorwürfe der Passagiere grundsätzlich als Schlagabtausch zurück. Auszüge aus dem Artikel erscheinen unten: Der Kapitän bezahlte 2 Pfund pro Kopf, anstatt die Passagiere dazu zu bringen, ihn vor Gericht zu bringen, was ihn daran gehindert hätte, Melbourne für Sydney zu verlassen und sich 6 Wochen vor der Gerichtsverhandlung zu verspäten. Er glaubte, dass die Reeder die Zahlung akzeptieren würden, eine relativ kleine Entschädigung als die möglicherweise viel höheren Kosten, die sich aus der Verspätung dieser Reise ergeben. Die Liste der Fahrgastbeschwerden vom 28. September 1854 bestand aus 14 Punkten. 1,2,7 & 10 waren über die Tatsache, dass die gelieferten Kaffee, Tee, Gerste und Zucker nicht von bester Qualität waren,   IKm Personenbeförderungsvertrag muß die Versorgung mit Lebensmitteln sowohl von bester Qualität als auch in ausreichender Menge sein. Die Anforderung gilt lediglich für die Zubereitung des Lebensmittels und verpflichtet den Versender in keiner Weise dazu, Kaffee oder Tee von erstklassiger Qualität, dh Mocca-Kaffee oder blumige Pekoe, zu servieren. Punkt 5 beschwerte sich darüber, dass den Passagieren an jedem zweiten Tag kein Rind und kein Schweinefleisch serviert wurde, dass Rindfleisch jedoch öfter als Schweinefleisch serviert wurde. Hamburger Verordnungen haben keine Anforderungen an immer abwechselnd wie reklamiert. Wenn überhaupt, würde die Regelung das Servieren von Rindfleisch über Schweinefleisch bevorzugen, in jedem Fall wurden sie Schweinefleisch nicht weniger als 37 mal serviert Die Punkte 3, 5 und 6 beziehen sich auf den Zustand von Rindfleisch und Kartoffeln. Dieses Rindfleisch schmeckt am Ende einer langen Reise anders und Kartoffeln werden schlechter und schließlich ungenießbar und können nicht serviert werden, ist ein Übel der Natur der Frucht selbst und jenseits der Macht der Menschen, sich zu verändern Punkt 9 bezog sich darauf, dass der Reis schimmelig wurde, und Punkt 10 zeigte die kleine Menge an Zucker, die in den letzten Tagen der Reise verteilt wurde. Punkt 11 beschwerte sich über die geringe Menge an Wasser und erklärte, dass es nach einigen Wochen der Reise geschmacklos und trüb wurde, so dass Regenwasser gefangen und den Passagieren zur Verfügung gestellt wurde. Was den geringen Betrag anbetrifft, so wurde das Schiff tatsächlich für 182 Tage bereitgestellt, und die Beschwerdeführer selbst geben ausdrücklich zu, dass sie täglich neben dem Waschwasser eine volle Flasche Trinkwasser erhalten haben, die aber ihrer subjektiven Meinung nach zu klein war. In Bezug auf die schlechte Qualität des Wassers. Wasser wurde teils in neuen und teils in alten Fässern gewonnen und teilweise in Eisentanks. Trotz Maßnahmen, um dies zu verhindern, tritt eine Verschlechterung auf, die schon auf einer kurzen Reise passieren wird. Die Tatsache, dass Regenwasser während der Reise gesammelt wurde, zeigt nicht, dass das entnommene Wasser schlecht war. Das Sammeln von Wasser ist auf einer Reise üblich. Das Wasser konnte nicht so schlimm sein, denn es wurde benutzt, um die nach Sydney geholten Schafe zu wässern, und niemand starb auf der Reise, obwohl sie sehr empfindlich auf schlechtes Wasser reagieren.   Die Punkte 12 bis 14 bezogen sich auf Beschwerden über die Krankenpflege und Platzmangel und die Punkte 4 und 8 beklagten sich über den Mangel an Rosinen während der Reise und die Qualität des Puddings. Wenn man 150 Jahre zurückschaut, liegt die Wahrheit wahrscheinlich irgendwo zwischen den Ansprüchen der Passagiere von Malvina Vidal und der Reederei. Abgesehen von ihren Beschwerden in Bezug auf Nahrung und Wasser hatten die Wenden ein zusätzliches Problem - sie mussten nach Adelaide, ihrem Bestimmungsort, umziehen. Die Wenden, die die Altonaer Nachrichten unter der Führung von "Borrack aus Werben bei Cottbus" als "Bohemiens" beschrieben, sollen in ein Schiff nach Melbourne und Sydney statt in Port Adelaide reingelegt worden sein. Die Altonaer Nachrichten erklärten, dass der Spediteur: ... ein sonst frommer und gläubiger christlicher Gentleman aus Hamburg, erzählte ihnen, dass Adelaide und Melbourne nur zehn englische Meilen voneinander entfernt waren und der aufrechte Mann eine Reduzierung des Fahrpreises von drei Thalern als Bezahlung für die Reisekosten akzeptierte. In der Realität jedoch - wenn man auf die Karte schaut, die den böhmischen Emigranten offenbar nicht gezeigt wurde, zeigt sich, dass Adelaide tatsächlich etwa 350 englische Meilen entfernt ist; deshalb betragen die Reisekosten nicht drei, sondern zwischen 30 und 40 Thaler. In Melbourne angekommen, erfuhren die dummen und armen Bohemians die Wahrheit zu ihrer größten Bestürzung ... Als sie schließlich in Adelaide ankamen, beschrieb das South Australian Register die Wenden als "43 Emigranten aus Preußenpolen". Die meisten Wenden blieben in Südaustralien, obwohl Robert Wuchatschs Vorfahren, die Borrack- und Proposch-Familien, später nach Südaustralien zogen, die Wimmera, in der Nähe von Dimboola und schließlich Melbourne. Die Malvina Vidal kehrte Anfang 1855 nach Deutschland zurück und machte 1855 mindestens eine weitere Reise nach Australien.